Alufolie – wo sie eine grosse Hilfe ist und wo du sie keinesfalls verwenden solltest!

18. Mai 2015 0 Von Roland Sattlegger

Alufolie ist ein praktischer Helfer in der Küche. Ob zum Einwickeln von Essensresten, beim Braten zum Abdecken oder für den platzsparenden Transport der Jausenbrote: Im Alltag kommen viele Lebensmittel mit der Folie in Berührung. Aber nicht alles verträgt sich mit dem Silberpapier und dadurch kann die Verwendung zu ungewollten Reaktionen führen. Hier erfährst du, worauf du achten solltest.

Aufbewahren und Verpacken mit Alufolie

Die Alufolie ist das dickste und undurchlässigste Verpackungsmaterial für Lebensmittel. Deshalb ist es sinnvoll, besonders bei stark riechenden und sehr aromatischen Speisen zur Alufolie greifen. Das Material verhindert, dass sich die Aromen stark riechender Nahrungsmittel wie Zwiebeln oder Käse ausbreiten. Es hat auch die höchste Sperrfunktion gegen Sauerstoff. Dies sorgt zwar einerseits dafür, dass beispielsweise Zwiebeln ihr Aroma und die Frische behalten, beim Käse sollten allerdings lieber Löcher in die Folie gestochen werden, um ihm das Atmen und Reifen zu ermöglichen, ohne dass er zu schnell austrocknet.

Säure und Salz greifen die Folie an

“Aluminiumfolie sollte nicht in Verbindung mit feuchten, säure- oder salzhaltigen Lebensmitteln benutzt werden”, empfiehlt Heike Rapp, Sprecherin des AID-Infodienstes. Dies gilt z.B. für Wurst, Essig-Gurken und Zitrusfrüchte. Der Grund dafür ist, dass bei der Reaktion mit nicht ph-neutralen Lebensmitteln sich Aluminium aus der Folie herauslösen kann und in der Folge möglicherweise auf Essbares übergeht. Wird unserem Körper zu viel Aluminium zugeführt, kann dies sogar gesundheitlich bedenklich werden. Außerdem kommt es darauf an, wie lange die betroffenen Lebensmittel mit der Alufolie in Kontakt waren. Nach einer Kontaktzeit von mehr als einem Tag reagiert die säure- oder salzhaltige Speise mit dem Metall und ist außerdem nicht mehr geschützt, sodass sie leicht schimmeln und sich unappetitlich färben kann.

Frischhaltefolie reicht für kurze Aufbewahrung vollkomen aus

Meistens ist Alufolie gar nicht nötig. “Für 90 Prozent der Anwendungen reicht Frischhaltefolie”, erklärt Rainer Brandt, Professor für Lebensmittelverpackungstechnologie an der Fachhochschule Hannover. Mit ihr kann man sowohl Wurst, Käse und aufgeschnittenes Obst umwickeln, als auch Speisereste auf Tellern oder in Schüsseln abdecken. Ihr Vorteil: Sie ist weit günstiger und umweltfreundlicher als Alufolie. Allerdings lässt sie eher Sauerstoff und Gerüche durch, denn Kunststoff hat im Vergleich zu Aluminium eine mehr als1000-fach niedrigere Sperre. Problematisch wird das allerdings erst, wenn sie länger als zwei bis drei Tage darin aufbewahrt werden – was aber selten der Fall ist.

Grillen mit Alufolie

Wenn auf offener Glut gegrillt wird, entstehen häufig Schadstoffe, und diese könen sich auch auf die Lebensmittel übertragen. Das Einwickeln von Grillgut oder das Unterlegen der Alufolie verhindert dies. Daher solltest du nicht nur Kartoffeln und Schafskäse mit der Folie umwickeln, sondern auch bei Fleisch zumindest eine Alu-Grillschale unterlegen. Um die maximale Temperatur muss man sich bei der Erhitzung nicht sorgen: Alufolie schmilzt bei etwa 660 Grad Celsius, dies lässt sich weder auf dem normalen Grill noch im hauseigenen Backofen erreichen. Aber Achtung: in die Mikrowelle darf die Alufolie nicht gelegt werden, da sie dort Funken sprühen und schmelzen kann!

Mit Alufolie gegen Rost und Schmutz

Das Silberpapier kann aber noch zu ganz anderen Zwecken dienen: Manchmal entstehen in der Spülmaschine kleine Rostflecken auf Besteck oder Edelstahl-Geschirr. Wenn du etwas Alufolie in den Besteckkorb zu legst beziehungsweise dort befestigst, verbindet sich die Alufolie mit Sauerstoff und verhindert so die Flugrostflecken auf Besteck und Geschirr. Und wenn du für die Reinigung des herkömmlichen Herdes mal keinen Schwamm aus Stahlwolle zur Verfügung haben, tut’s auch Alufolie. Die Folie einfach zu einer Kugel zusammenknüllen und mit kreisenden Bewegungen die Platten abreiben. Ich hoffe, du siehst jetzt die Alufolie mit neuen Augen und diese Tipps erleichtern zukünftig dein Küchenleben bzw. verringern Ärger und gesundheitliche Risiken!